Welt-Aids-Tag: Mehr Aufklärung und Prävention nötig

DIE LINKE NRW
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Am 1. Dezember wird wieder gesammelt: Politiker:innen aller demokratischen Parteien stehen mit roten Schleifen und Sammelbüchsen in Fußgängerzonen und bitten um Spenden für die AIDS-Hilfe - auch die der LINKEN. Warum das in diesem Jahr besonders notwendig ist, darüber werden Mitglieder von SPD, FDP und Grünen aber nur ungern reden: Trotz rasant gestiegener Strom- und Heizkosten und einer hohen Inflation bei Druckkosten, wurden die Mittel für die AIDS-Hilfen im Bundeshaushalt 2023 nicht erhöht.

Darüber empört sich Kathrin Vogler, Landessprecherin der LINKEN in NRW und gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion: "Das bedeutet eine faktische Kürzung bei Prävention und Aufklärung. Die Zahl der HIV- Neuinfektionen ist trotz weniger Tests im Pandemiejahr 2021 nicht zurückgegangen. Beratungsstellen melden, dass vor allem junge Menschen weniger über Prävention wissen. Mit dem MPX-Virus ("Affenpocken") ist eine neue sexuell übertragbare Krankheit dazugekommen. Die Heizungs- und Stromkosten der Beratungsstellen sind massiv gestiegen, ebenso die Preise für Druckerzeugnisse. In einer solchen Situation an der Aufklärung zu sparen, ist verantwortungslos und lässt sich auch durch verstärktes Spendensammeln nicht ausgleichen."

Vogler weiter: "Zielgruppengerechte Prävention und Aufklärung vor allem bei schwulen und bisexuellen Männern sowie Sexarbeitenden sind der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer Welt ohne HIV und AIDS. Neue und besser verträgliche Medikamente, welche die Viruslast unter die Nachweisgrenze senken und damit auch Ansteckungen verhindern dürfen nicht dazu verleiten, Prävention zu vernachlässigen. Dazu gehört auch, dass es in NRW dringend mehr Ärzt*innen geben muss, die bei Bedarf PrEP verschreiben, also Medikamente, die vorsorglich eingenommen, das Risiko einer HIV-Infektion deutlich senken. Hier sehe ich Karl-Josef-Laumann in der Verantwortung, endlich eine flächendeckende Versorgung auch in ländlichen Regionen voranzutreiben."